
Bluthochdruck

Bluthochdruck
Bluthochdruck kann vielfältige Ursachen haben
Individualisierte Diagnostik und Therapie bei Bluthochdruck
Primäre arterielle Hypertonie
Sekundäre arterielle Hypertonie
Manchmal ist der erhöhte Blutdruck die Folge oder das Symptom einer anderen Grunderkrankung. Dann spricht man von einer „sekundären arteriellen Hypertonie“. Sie ist zwar deutlich seltener als die primäre Hypertonie, trotzdem sollte man auch diese Möglichkeit in Betracht ziehen – vor allem wenn der Bluthochdruck in sehr jungen Jahren auftritt, sich sehr plötzlich einstellt oder auf die üblichen Behandlungen nicht anspricht.
Zu den häufigsten Ursachen zählen Nierenerkrankungen und bestimmte hormonelle Störungen, beispielsweise ein primärer Hyperaldosteronismus oder ein Cushing-Syndrom – beides sind Erkrankungen der Nebennieren. Eine weitere typische Ursache ist das Schlafapnoe-Syndrom, eine nächtliche Atmungsstörung. Darüber hinaus kommen bestimmte Medikamente und Stimulanzien als Auslöser von Bluthochdruck in Frage. Bei einer sekundären arteriellen Hypertonie kommt es in erster Linie darauf an, die Grunderkrankung angemessen zu behandeln.
FAQs
Unser Herz pumpt mit jedem Herzschlag sauerstoffreiches Blut über die Arterien in den Körper. Damit das Blut bis in die Körperperipherie gelangen kann, ist dazu ein gewisser Druck erforderlich. Den Druck, den der Blutstrom auf die Gefäßwände der Arterien ausübt, bezeichnet man als arteriellen Blutdruck. Die Arterien können auf den Blutdruck Einfluss nehmen, weil ihre Gefäßwände über Muskeln verfügen. Ziehen sich diese Muskeln zusammen, dann werden die Arterien in ihrem Durchmesser enger, dadurch steigt der Blutdruck. Umgekehrt nimmt der Blutdruck ab, je geringer die Spannung der Gefäßmuskulatur ist.
Angegeben wird der Blutdruck in der Einheit „Millimeter Quecksilbersäule“, abgekürzt „mmHg“. Diese Einheit ist historisch bedingt, weil der Blutdruck früher mithilfe einer Quecksilbersäule gemessen wurde.
Unbehandelt hat Blutdruck schädliche Auswirkungen auf Blutgefäße, Herz und weitere Organe wie Nieren oder Augen. Als erster Angriffspunkt sind oft die Blutgefäße betroffen. Durch den erhöhten Druck entstehen Mikroverletzungen im Bereich der Blutgefäßwände. An diesen Stellen können sich Ablagerungen leichter festsetzen, wodurch es zu Arteriosklerose (umgangssprachlich Gefäßverkalkung) kommt. Die Arterien werden dadurch unelastischer und enger in ihrem Durchmesser. Unter Umständen können sich verengte Blutgefäße ganz verschließen, was beispielsweise zu Herzinfarkt oder Schlaganfall führt. Ist die Durchblutung der Beinarterien gestört, kann die sogenannte periphere arterielle Verschlusskrankheit entstehen, die zu Schmerzen vor allem bei längeren Gehstrecken führt.
Auch das Herz wird durch Bluthochdruck dauerhaft beansprucht, weil es das Blut gegen erhöhten Widerstand durch die Gefäße pumpen muss. Folgeerkrankungen anderer Organe wie Nieren oder Augen stellen sich meist infolge von Schäden an den großen oder kleineren Blutgefäßen ein, die diese Organe versorgen.
Oft ist es möglich, durch bestimmte Lebensstil-Änderungen Einfluss auf den Blutdruck zu nehmen. Eine ausgewogene und kochsalzarme Ernährung, mehr Bewegung, eventuell eine Gewichtsabnahme oder ein Rauchstopp können dazu beitragen, den Blutdruck zu senken. Nicht allen Menschen gelingt es, diese Maßnahmen im Alltag konsequent umzusetzen. Manchmal liegt der Bluthochdruck auch an einer erblichen Veranlagung oder am normalen Alterungsprozess, was sich nicht beeinflussen lässt. In solchen Fällen helfen Medikamente, den Blutdruck auf ein normales, gesundheitlich verträgliches Niveau zu senken. Wichtig ist es auch, mögliche Begleiterkrankungen wie einen Diabetes mellitus oder Nierenerkrankungen konsequent zu behandeln. Denn diese Erkrankungen können ihrerseits den Bluthochdruck verstärken und gemeinsam das Risiko für Folgeerkrankungen erheblich erhöhen.
In seltenen Fällen ist Bluthochdruck auf eine andere Erkrankung wie eine hormonelle Störung zurückzuführen. Dann muss primär die Grunderkrankung behandelt werden, damit der Blutdruck sinkt.