Bluthochdruck

Bluthochdruck

Bluthochdruck, medizinisch auch „arterielle Hypertonie“ genannt, ist eine ebenso verbreitete wie gefährliche Erkrankung des Herz-Kreislauf-Systems. Denn obwohl man ihn nicht spürt, kann er langfristig zahlreiche Folgeschäden im Körper anrichten. Unter dauerhaft erhöhtem Blutdruck verändern sich die Blutgefäße, später kann es zu Organschäden an Nieren, Herz, Augen oder Gehirn kommen. Bluthochdruck zählt auch zu den führenden Ursachen für Schlaganfall und Herzinfarkt. Je höher die Blutdruckwerte sind und je länger man ihnen ausgesetzt ist, desto größer ist das Risiko für Folgeerkrankungen.

Bluthochdruck kann vielfältige Ursachen haben

Zugleich ist Bluthochdruck aber gut behandelbar. Oft lässt er sich bereits durch einen gesünderen Lebensstil günstig beeinflussen. Falls nicht, gibt es eine Reihe an gut wirksamen und verträglichen Medikamenten, die erhöhten Blutdruck senken. Manchmal tritt die Hypertonie als Folge oder Symptom einer anderen Erkrankung auf. Dann ist es im ersten Schritt wichtig, die Grunderkrankung zu erkennen und angemessen zu behandeln.

Individualisierte Diagnostik und Therapie bei Bluthochdruck

In unserer Wahlarztpraxis nehmen wir uns viel Zeit, um den individuellen Ursachen Ihres erhöhten Blutdrucks auf die Spur zu kommen. Durch eine ausführliche Anamnese einschließlich körperlicher und laborchemischer Untersuchungen lassen sich mögliche Grunderkrankungen als Ursache des Bluthochdrucks zuverlässig feststellen oder ausschließen. Das ist eine wichtige Voraussetzung, um den Bluthochdruck effektiv zu behandeln. Bei der Therapiewahl spielen neben dem Schweregrad des Bluthochdrucks auch Ihr persönliches Risikoprofil und mögliche Begleiterkrankungen eine Rolle. Ziel der Therapie ist es immer, den Blutdruck auf ein langfristig verträgliches Niveau zu senken, um so langfristig die Gesundheit zu schützen.
Je nach Ursache lassen sich mehrere Bluthochdruck-Formen unterscheiden:

Primäre arterielle Hypertonie

Oft lässt sich keine einzelne, klare Ursache identifizieren, wenn der Blutdruck erhöht ist. Stattdessen wirken mehrere Gründe zusammen: Neben ganz normalen Alterungsprozessen und einer erblichen Veranlagung sind das häufig Übergewicht, Fehlernährung, Bewegungsmangel, Nikotin- und Alkoholkonsum oder lang anhaltender Stress. Der medizinische Fachbegriff für diese Form des Bluthochdrucks lautet „primäre arterielle Hypertonie“. Hier ist der Bluthochdruck selbst die Grunderkrankung, die behandelt werden muss.

Sekundäre arterielle Hypertonie

Manchmal ist der erhöhte Blutdruck die Folge oder das Symptom einer anderen Grunderkrankung. Dann spricht man von einer „sekundären arteriellen Hypertonie“. Sie ist zwar deutlich seltener als die primäre Hypertonie, trotzdem sollte man auch diese Möglichkeit in Betracht ziehen – vor allem wenn der Bluthochdruck in sehr jungen Jahren auftritt, sich sehr plötzlich einstellt oder auf die üblichen Behandlungen nicht anspricht.

Zu den häufigsten Ursachen zählen Nierenerkrankungen und bestimmte hormonelle Störungen, beispielsweise ein primärer Hyperaldosteronismus oder ein Cushing-Syndrom – beides sind Erkrankungen der Nebennieren. Eine weitere typische Ursache ist das Schlafapnoe-Syndrom, eine nächtliche Atmungsstörung. Darüber hinaus kommen bestimmte Medikamente und Stimulanzien als Auslöser von Bluthochdruck in Frage. Bei einer sekundären arteriellen Hypertonie kommt es in erster Linie darauf an, die Grunderkrankung angemessen zu behandeln.

FAQs

Nach der Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gilt der Blutdruck als zu hoch, wenn er in Ruhe und bei mehrmaligen Messungen über 140/90 mmHg liegt bzw. wenn einer der beiden Werte erhöht ist. Es handelt sich dabei um einen allgemeinen Richtwert. Für Menschen mit einem erhöhten Risiko für Gefäßschäden (z.B. bei Diabetes mellitus) kann es günstig sein, niedrigere Blutdruckwerte von weniger als 130/80 mmHg anzustreben. Andererseits sind in bestimmten Fällen auch etwas höhere Blutdruckwerte tolerierbar.

Unser Herz pumpt mit jedem Herzschlag sauerstoffreiches Blut über die Arterien in den Körper. Damit das Blut bis in die Körperperipherie gelangen kann, ist dazu ein gewisser Druck erforderlich. Den Druck, den der Blutstrom auf die Gefäßwände der Arterien ausübt, bezeichnet man als arteriellen Blutdruck. Die Arterien können auf den Blutdruck Einfluss nehmen, weil ihre Gefäßwände über Muskeln verfügen. Ziehen sich diese Muskeln zusammen, dann werden die Arterien in ihrem Durchmesser enger, dadurch steigt der Blutdruck. Umgekehrt nimmt der Blutdruck ab, je geringer die Spannung der Gefäßmuskulatur ist.

Angegeben wird der Blutdruck in der Einheit „Millimeter Quecksilbersäule“, abgekürzt „mmHg“. Diese Einheit ist historisch bedingt, weil der Blutdruck früher mithilfe einer Quecksilbersäule gemessen wurde.

Der regelmäßige Pumpvorgang des Herzens lässt sich in zwei Phasen unterteilen. Während der sogenannten Systole zieht sich der Herzmuskel zusammen und presst dadurch Blut in die Arterien. In der anschließenden Diastole erschlafft der Herzmuskel und das Herz kann sich neuerlich mit Blut füllen, das aus den Venen zurückströmt. Während dieser beiden Phasen herrschen in den Arterien unterschiedliche Druckverhältnisse: In der Systole, wenn das Herz das Blut auswirft, ist der Druck in den Arterien am höchsten. In der Diastole, wenn der Herzmuskel erschlafft, fällt der Druck dagegen ab. Entsprechend unterscheidet man bei der Blutdruckmessung einen (höheren) systolischen und einen (niedrigeren) diastolischen Wert.
Nein, normalerweise spürt man chronischen Bluthochdruck nicht. Gerade das macht die Erkrankung so gefährlich, denn viele Menschen mit Bluthochdruck fühlen sich subjektiv fit und gesund. Allenfalls treten leichte und unspezifische Beschwerden wie Kopfschmerzen, Ohrensausen oder Schwindel auf. Die einzige Methode, um Bluthochdruck sicher zu erkennen, sind Blutdruckmessungen.

Unbehandelt hat Blutdruck schädliche Auswirkungen auf Blutgefäße, Herz und weitere Organe wie Nieren oder Augen. Als erster Angriffspunkt sind oft die Blutgefäße betroffen. Durch den erhöhten Druck entstehen Mikroverletzungen im Bereich der Blutgefäßwände. An diesen Stellen können sich Ablagerungen leichter festsetzen, wodurch es zu Arteriosklerose (umgangssprachlich Gefäßverkalkung) kommt. Die Arterien werden dadurch unelastischer und enger in ihrem Durchmesser. Unter Umständen können sich verengte Blutgefäße ganz verschließen, was beispielsweise zu Herzinfarkt oder Schlaganfall führt. Ist die Durchblutung der Beinarterien gestört, kann die sogenannte periphere arterielle Verschlusskrankheit entstehen, die zu Schmerzen vor allem bei längeren Gehstrecken führt.

Auch das Herz wird durch Bluthochdruck dauerhaft beansprucht, weil es das Blut gegen erhöhten Widerstand durch die Gefäße pumpen muss. Folgeerkrankungen anderer Organe wie Nieren oder Augen stellen sich meist infolge von Schäden an den großen oder kleineren Blutgefäßen ein, die diese Organe versorgen.

Bei gegebener Indikation messen Sie Ihren Blutdruck zwei Mal täglich, morgens und abends, möglichst zur selben Zeit. Führen Sie dabei jeweils zwei Messungen im Abstand von ein bis zwei Minuten durch. Vor der Messung sollten Sie körperliche Aktivitäten vermeiden und etwa fünf Minuten zur Ruhe kommen. Setzen Sie sich möglichst entspannt auf einen Stuhl mit Rückenlehne, die Füße am Boden abgestellt, den zu messenden Arm legen Sie auf dem Tisch ab. Wichtig ist auch die Position der Blutdruckmanschette: Sie sollte sich immer in Herzhöhe befinden, egal ob Sie am Arm oder am Handgelenk messen.

Oft ist es möglich, durch bestimmte Lebensstil-Änderungen Einfluss auf den Blutdruck zu nehmen. Eine ausgewogene und kochsalzarme Ernährung, mehr Bewegung, eventuell eine Gewichtsabnahme oder ein Rauchstopp können dazu beitragen, den Blutdruck zu senken. Nicht allen Menschen gelingt es, diese Maßnahmen im Alltag konsequent umzusetzen. Manchmal liegt der Bluthochdruck auch an einer erblichen Veranlagung oder am normalen Alterungsprozess, was sich nicht beeinflussen lässt. In solchen Fällen helfen Medikamente, den Blutdruck auf ein normales, gesundheitlich verträgliches Niveau zu senken. Wichtig ist es auch, mögliche Begleiterkrankungen wie einen Diabetes mellitus oder Nierenerkrankungen konsequent zu behandeln. Denn diese Erkrankungen können ihrerseits den Bluthochdruck verstärken und gemeinsam das Risiko für Folgeerkrankungen erheblich erhöhen.

In seltenen Fällen ist Bluthochdruck auf eine andere Erkrankung wie eine hormonelle Störung zurückzuführen. Dann muss primär die Grunderkrankung behandelt werden, damit der Blutdruck sinkt.